Alternativen zu chemischen Potenzmitteln

Warum chemische Mittel gegen Erektionsstörungen nicht immer die erste Wahl sind

Chemische Potenzmittel sind spätestens seit der Entwicklung der Phosphodiesterase-5-Hemmer ein Multi-Milliarden-Dollar-Geschäft. Medikamente aus dieser Gruppe bewirken durch eine Erweiterung der Blutgefäße eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit des Gliedes. Bei der Mehrheit der Männer sorgen diese Mittel durchaus kurz nach der Einnahme für die gewünschte Versteifung des Penis. Allerdings wird diese teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen erkauft. Zudem drohen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die bei einigen Männern anscheinend bereits zum Tod geführt haben. Deshalb scheint es ratsam, mögliche Alternativen zu betrachten.

Pflanzliche Potenzmittel – pflanzlich aber oft nicht frei von Nebenwirkungen

Aus Pflanzen gewonnene Präparate zur Steigerung bzw. Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit des männlichen Gliedes dürften historisch die ersten Potenzmittel gewesen sein. Das Indolalkaloid Yohimbin, das vor allem in der Rinde des Yohimbe-Baumes zu finden ist, wird seit geraumer Zeit zur Therapie von Erektionsstörungen eingesetzt. Es sorgt für eine Erweiterung der Gefäße, indem es bestimmte Rezeptoren blockiert. Allerdings wird von einer ganzen Reihe von Nebenwirkungen berichtet. Gelegentlich soll es etwa zu Angstzuständen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit kommen. Seltener wird von Durchfall, Erbrechen, Unruhe und Schwindelgefühlen berichtet.

Auch die in Südamerika beheimateten Maca-Pflanzen, bzw. das aus ihren Wurzeln gewonnene Pulver, wird als Potenzmittel verkauft. Leider gibt es nur sehr wenige wissenschaftliche Studien bezüglich der Wirksamkeit. Zudem wurden die wenigen existierenden Untersuchungen mit relativ wenigen Probanden durchgeführt, was eine Verallgemeinerbarkeit der recht positiven Ergebnisse erschwert. Es scheinen insgesamt immerhin weniger unerwünschte Nebenwirkungen als bei Yohimbin zu existieren, auch wenn teilweise Anwender über Beschwerden wie Durchfall klagen.

Natürliche Potenzmittel – die sanfte und wirkungsvollste Alternative

Vor allem bestimmte Aminosäuren sind als natürliche Potenzmittel zur Therapie von erektiler Dysfunktion geeignet. Eine herausragende Rolle nimmt hier L-Arginin ein, das – als alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid – für eine Erweiterung der Gefäße sorgt und so die Potenz verbessern kann. Für die Erforschung des Zusammenhangs von Stickstoffmonoxid und Arginin haben die Wissenschaftler Robert Francis Furchgott, Ferid Murad und Louis José Ignarro im Jahr 1998 sogar den Nobelpreis für Medizin erhalten.

Es gibt mehrere Studien, die die Wirksamkeit von Arginin bei erektiler Dysfunktion zeigen. Das ist auch wenig überraschend, da die wirksamen Phosphodiesterase-5-Hemmer gezielt den Abbau von Stickstoffmonoxid – das ja aus Arginin entsteht – verhindern und verzögern. Im Gegensatz zu den Phosphodiesterase-5-Hemmern hat Arginin aber praktisch keine negativen Nebenwirkungen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten drohen nicht. Allerdings führt die sofortige Einnahme auch nicht spontan zu einer Erektion. Hierbei handelt es sich eher um eine langfristige, sanfte Alternative.

Zwar ist der menschliche Körper prinzipiell selbst in der Lage, Arginin herzustellen. Jedoch ist die so produzierte Menge oft nicht ausreichend, sodass eine Zufuhr von außen – auch wegen der vielen anderen positiven Effekte der Aminosäure – empfohlen wird. Es gibt mittlerweile eine gute Auswahl an wirkungsvollen Präparaten. Experten zählen Arginin zu den essenziellen oder bedingt essenziellen Stoffen, was die Wichtigkeit für den menschlichen Körper unterstreicht.

Mechanische Potenzmittel – Vorsicht vor Langfristschäden

Das wichtigste mechanische Hilfsmittel, mit dem sich eine Erektion erzeugen lässt, ist eine Penispumpe. Dabei handelt es sich um eine Röhre, die über das männliche Glied gestülpt wird, während mit der Pumpfunktion ein Unterdruck erzeugt wird. Dieser sorgt dafür, dass Blut in Penis und Schwellkörper gelangt, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer Erektion erhöht. Als Ergänzung dazu werden teilweise Penisringe eingesetzt, welche für eine längere Versteifung des Gliedes sorgen sollen.

Vielfach ist es schwierig, eine Penispumpe in das Liebespiel zu integrieren, ohne dass die Erregung verloren geht. Zudem können Penispumpen die Blut zuführenden Gefäße dauerhaft schädigen und Venen zum Platzen bringen. Werden entsprechende Verletzungen nicht erkannt und behandelt, drohen Impotenz, das Absterben des Penis und eine Thrombose. Deshalb raten viele Experten seit mehreren Jahren von der Verwendung dieses mechanischen Hilfsmittels ab.

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